Staatssekretärin Rita Hagl-Kehl MdB im Waldkindergarten in Poxau
Marklkofen-Poxau.
"Die Skepsis war groß, als der Gemeinderat der Gemeinde Marklkofen das Projekt "Waldkindergarten" anging", startete 1. Bürgermeister Peter Eisgruber-Rauscher seine Vorstellung des Waldkindergartens "Die Waldmäuse" in Poxau am Waldlehrpfad am Aichberg. Auf Einladung der SPD-Ortsvereine Marklkofen und Steinberg informierte sich die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Hagl-Kehl MdB über das Konzept des Waldkindergartens in Marklkofen-Poxau. Begleitet wurde Hagl-Kehl von einigen Kommunalpolitikern, darunter die Kreis- und Gemeinderäte Sepp Koch und Dr. Bernd Vilsmeier, die Gemeinderäte Dr. Claudia Karl, Josef Hatzmannsberger und die ehemaligen Räte Nik Söltl und Sepp Vilsmeier und SPD-Unterbezirksvorsitzendem Severin Eder.
Das "Haus für Kinder", so der Name der Kindertagesstätten der Gemeinde Marklkofen, verteilt sich auf drei Standorte, so Bürgermeister Eisgruber-Rauscher, die Kindergärten mit Kinderkrippe und Kinderhort in Marklkofen und Steinberg und dem Waldkindergarten in Poxau-Aichberg. Bald wird noch eine "Wandergruppe" dazukommen, die keinen festen Standort haben wird, aber bei ganz schlechtem Wetter ins Marklkofener Familienzentrum ausweichen kann.
Das Konzept eines Waldkindergartens kann man als „Kindergarten ohne Dach und Wände“ bezeichnen, so Eisgruber-Rauscher. Der wesentliche Unterschied zu konventionellen Kindergärten besteht darin, dass die betreuten Kinder mit ihren Erziehern den Kindergartenalltag fast durchgehend außerhalb von Gebäuden, d. h. im Wald oder auf der Wiese, verbringen. Die Aktivitäten im Freien finden bei jedem Wetter statt. Einschränkungen gibt es nur bei Witterungsbedingungen, die einen sicheren Aufenthalt im Freien unmöglich machen. Vorgeschrieben sind in Deutschland eine beheizbare Unterkunft in zumutbarer Nähe des Waldgebietes, in welcher Kinder und Erzieher bei sehr schlechten Witterungsbedingungen Schutz und Aufenthaltsmöglichkeit finden sollen. Hierzu dient in Poxau die kleine Hütte mit einfacher Toilette. Im Waldkindergarten wird in der Regel auf handelsübliches Spielzeug verzichtet. Die Kinder spielen mit Naturgegenständen, die sie in ihrer Umgebung finden.
Insgesamt ist das Haus für Kinder der Gemeinde Marklkofen der größte kommunale Kindergarten im Landkreis, der Waldkindergarten der erste im Landkreis und niederbayernweit ist er der einzige Waldkindergarten mit Ganztagsbetrieb, so der Bürgermeister Eisgruber-Rauscher. Rita Hagl-Kehl freute sich über diesen guten Zuspruch zu diesem doch nicht alltäglichen Konzept. Sie erinnerte daran, dass Bayern in der Kinderbetreuung im deutschlandweiten Vergleich ziemlich weit hinten nachgehinkt ist. Dass sich das dann doch geändert hat, daran hat die frühere SPD-Familienministerin Renate Schmidt zusammen mit der damals SPD-geführten Bundesregierung entscheidenden Anteil, obwohl der Bund die kommunalen Einrichtungen nicht direkt unterstützen darf. Trotzdem müssen wir da dran bleiben, so Hagl-Kehl MdB, zum Vorteil unserer Kinder und Familien.