Frieden ist immer noch nicht der Normalfall!

03. Mai 2014

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Die Sozialdemokraten gedachten den Opfern von Krieg, Terror und Unmenschlichkeit an der Gedenkstätte der Opfer des KZ-Außenlagers Ganacker-Erlau bei der Wallersdorfer Sebastianikirche.

SPD gedachte der Opfer von Krieg, Terror und Unmenschlichkeit

Dingolfing-Landau.
Zum 81. Jahrestag des Untergangs des Freistaates Bayern am 29. April 1933 mit der Zustimmung aller Parteien zum Ermächtigungsgesetz in Bayern - außer den 16 sozialdemokratischen Abgeordneten - veranstaltete der SPD-Kreisverband Dingolfing-Landau wieder eine Gedenkfeier an der Gedenkstätte der 189 Opfer des KZ-Außenlagers Ganacker-Erlau bei der Wallersdorfer Sebastianikirche. Nur noch die 16 Sozialdemokraten angeführt von Albert Roßhaupter, einen gebürtigen Niederbayern, fan-den den Mut sich den Nazis entgegenzustellen.

Im Jahr 2014 jähren sich viele historische Ereignisse, so SPD-Kreisvorsitzender Dr. Bernd Vilsmeier, zu Beginn der Feier, zu der Dr. Vilsmeier viele SPD-Vertreter aus den SPD-Ortsvereinen begrüßen konnte, darunter Wallersdorf, Steinberg, Moosthenning und Landau. Persönlich begrüßte Dr. Vilsmeier die Kreis- und Markträte aus Wallersdorf, Georg Wintersperger, Alfred Zehentmeier und Herbert Fellinger, den Juso-Bezirksvorsitzenden Florian Huber und DGB-Kreisvorsitzenden Manuel Wagner. Z. B. jährt sich der Beginn des 1. Weltkrieges zum 100. Mal, der 2. Weltkrieg begann vor 75 Jahren. Und vor 95 Jahren im Jahre 1919 fanden die ersten echten demokratischen Wahlen in Bayern und Deutschland statt, bei denen erstmals auch die Frauen wahlberechtigt waren.

Mit dem 1. Weltkrieg, der von Historikern als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet wird, begannen die Ereignisse, die das 20. Jahrhundert zum gewalttätigsten Jahrhundert der Menschheitsgeschichte werden ließen, erklärte Dr. Vilsmeier. Mit fast 20 Millionen Toten im 1. Weltkrieg und an die 60 Millionen Toten durch die Folgen des 2. Weltkriegs wäre umgerechnet das wiedervereinigte Deutschland einmal komplett ausgerottet worden. Zudem veränderte der 1. Weltkrieg das Gesicht der Welt grundlegend. Auch das massenhafte Töten wurde durch neue Waffen sozusagen industrialisiert und anonymisiert. Die Folgen des 1. Weltkrieges führten dann fast unvermeidlich zum Naziterror und den katastrophalen Untergang Deutschlands im 2. Weltkrieg. Viele Historiker sprechen daher für die Zeitspanne von 1914 bis 1945 von einem zweiten Dreißigjährigen Krieg, so Vilsmeier.

Umso großherziger war daher das Angebot der Deutsch-Französischen-Freundschaft durch Frankreich, das in den Jahrzehnten zuvor dreimal, nämlich 1870, 1914 und 1940, durch deutsche Armeen überfallen wurde. Die auf dieser Freundschaft aufbauende europäische Einigung hat uns fast sieben Jahrzehnte Frieden, Freiheit, Demokratie und auch Wohlstand gesichert. Und dass Frieden und Freiheit noch immer nicht der Normalfall ist, zeigen die aktuellen Ereignisse in der Ukraine und in Syrien, erläuterte Dr. Vilsmeier. Wie sagte schon Willy Brandt: "Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts!"

In Europa konnten wir das Recht des Stärkeren, durch die Stärke des rechts ersetzen. Aber leider wird diese Institution des Friedens, der Freiheit und der Demokratie - die Europäische Union - zu oft auf Bürokratie und anonyme Eurokarten reduziert. Aber wir dürfen uns diese großartige Idee der europäischen Einigung zerstören lassen. Denn sie ist immer wieder bedroht durch Antisemitismus, Rassismus, Intoleranz, Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und politischen Extremismus von links und rechts. Aber die Idee von Europa müssen wir wieder besser in den Köpfen und auch in den Herzen der Menschen verankern. Europa muss die Erwartungen der Menschen besser erfüllen. Darum geht es bei den Europawahlen am 25. Mai, so Bernd Vilsmeier. Und wir Deutsche als das größte und wirtschaftlich stärkste Land haben hier eine große Verantwortung und Führungsrolle, die wir nicht als Zuchtmeister, sondern als Partner und Freund unter guten Nachbarn wahrnehmen müssen. Schon Thomas Mann sagte, wir brauchen ein europäisches Deutschland und kein deutsches Europa.

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