AWO-Kreisverband im Gespräch mit Staatssekretär Florian Pronold MdB
Landau/Isar.
"Die Werte Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit befinden sich bei uns unter einem Dach!", stellte der Kreisvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Landkreis Dingolfing-Landau Dr. Jürgen Schniedermeier fest. Denn seit April letzten Jahres befinden sich die Büros vom AWO-Kreisverband und von Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesumweltministerium und SPD-Bundestagsabgeordneten Florian Pronold sozusagen Tür an Tür in der Landauer Steinfelsstraße. Nicht zuletzt aufgrund von Corona war hatte es erst jetzt zu einem gemeinsamen Gespräch des engeren AWO-Kreisvorstandes bestehend aus AWO-Kreisvorsitzendem Jürgen Schniedermeier, seinem Stellvertreter Bernd Vilsmeier und Kassier Martin Rapke mit Florian Pronold geklappt. Pronold, selbst ebenfalls Mitglied der AWO, wurde begleitet vom SPD-Kandidaten Severin Eder.
Die AWO ist einer der sechs großen Wohlfahrtsverbände in Deutschland, der auf persönlichen Mitgliedschaften in seinen Ortsvereinen und Kreisverbänden aufbaut, stellte Schniedermeier die AWO vor. Sie wurde am 13. Dezember 1919 von der SPD-Reichtagsabgeordneten Marie Juchacz gegründet und hat derzeit knapp 320.000 Mitglieder. Mit rund 230.000 hauptamtlichen Mitarbeitern, davon ca. 2600 im Bereich von Niederbayern und der Oberpfalz, ist sie einer der großen Arbeitgeber in Deutschland im sozialen Bereich. Ihre Hauptaufgabe ist es, sozial schlechter gestellte Menschen zu unterstützen. Heutzutage betreut sie hauptsächlich Menschen mit Behinderungen und Senioren, betreibt aber beispielsweise auch Kindergärten, offene Ganztagsschulen, psychiatrische und forensische Kliniken, Einrichtungen für Ferienfreizeit und Beratungsstellen für Migranten, Asylbewerber und Menschen in Notlagen. Im Landkreis Dingolfing-Landau betreibt die AWO vier Einrichtungen, zwei in Eichendorf und jeweils ein in Landau und Frontenhausen.
Im Gespräch war man sich einig, dass die seit eineinhalb Jahren andauernde Corona-Pandemie die eklatanten Mängel und Schwächen in unserem Sozialsystem, besonders hier in der Pflege, aufgezeigt hat. Angefangen von der alltäglichen Überlastung des Pflegepersonals in den Krankenhäusern und in den Pflegeheimen, bis hin zur sozialen Unterstützung der vielen Soloselbständigen in Wirtschaft und Kultur. Deshalb muss unser Sozialsystem mit Renten-, Unfall-, Kranken-, Pflege und Arbeitslosenversicherung, das sich seit seiner Gründung 1881 gegenüber Weltkriegen, Inflation, Wiedervereinigung und vieler weiterer Krisen bestens bewährt hat, von Grund auf eine breite Basis gestellt werden. Den nur ein breites Fundament auf den Schultern vieler, statt einiger weniger, sichert die Menschen in unserem Land gegen die großen Lebensrisiken wie Krankheit, Pflegebedürftigkeit, Alter oder Arbeitslosigkeit sozial verträglich ab, so AWO-Kreisvorsitzender Schniedermeier.
Als ganz konkrete Hilfe für die Pflege vor Ort, die ja zum großen Teil in den Familien zu Hause geleistet wird, oftmals unterstützt von mobilen Pflegediensten, wies Staatssekretär Pronold auf ein Förderprogramm aus dem Bundesumweltministerium hin, da die Pflege in unserer Region auf Mobilität angewiesen ist. Soziale Dienste sind mit vielen kurzen Fahrten optimal geeignet als Vorreiter der Elektromobilität und soziale Einrichtungen, die ihre Flotten elektrifizieren, schonen nicht nur das Klima, sie sparen auch Geld. Denn langfristig ist Elektromobilität billiger als das Tanken an der Zapfsäule und auch die Wartungskosten sind viel geringer. Das Förderprogramm des Bundesministeriums kann dabei Hilfestellung geben, so Pronold.