Zentrale DGB-Maifeier für Dingolfing-Landau in Dingolfing
Dingolfing.
Unter dem Motto "Wir sind viele - wir sind eins!" stand die diesjährige traditionelle Maifeier zum 1. Mai 2017 des DGB-Kreisverbandes Dingolfing-Landau in der sehr gut gefüllten Dingolfinger Stadthalle. DGB-Kreisvorsitzender Manuel Wagner konnte viele Kolleginnen und Kollegen der DGB-Gewerkschaften begrüßen, darunter der Redner zur Maikundgebung Ludwig Maier vom DGB-Bayern, viele Kolleginnen und Kollegen von den Gewerkschaften und aus den Betriebsräten aus den örtlichen Betrieben, den ehemaligen DGB-Kreisvorsitzenden Sepp Menrath, Landrat Heinrich Trapp, 2. Bürgermeister Franz Bubenhofer, die SPD-Kreis- und Stadträte Thomas Auggenthaler, Gerald Vilsmeier und Andreas Schlag, den Kreisvorsitzenden von SPD und ACE, SPD-Kreisrat Dr. Bernd Vilsmeier. Grußworte sprachen der Parlamentarische Staatssekretär Florian Pronold MdB und der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Landshut, Robert Grashei.
Florian Pronold thematisierte die Bedeutung von Betriebsräten und forderte für anständige Arbeit auch anständigen Lohn. Er kritisierte das fehlende Tariftreuegesetz in Bayern. Für die anstehende Bundestagwahl stellt Pronold die Verteilungsgerechtigkeit und die soziale Absicherung in den Mittelpunkt. Robert Grashei erklärte die Ergebnisse der Mitgliederbefragung in der IG Metall vor, bei der über 680.000 Mitglieder mitgemacht hatten.
In seiner Rede zum 1. Mai 2017 ging Ludwig Maier, Referent für Wirtschaft und Handwerg beim DGB Bayern, auf die rasanten Veränderungen in der Arbeitswelt durch die fortschreitende Digitalisierung ein. Während es nach dem Krieg um Verbesserungen bei den einfachsten Dingen ging, stellt die "Arbeit 4.0" uns vor neue große Herausforderungen. Seit der Neugründung der Gewerkschaften vor 70 Jahren wurde viel bewegt, aber "wir müssen auch selbst in Bewegung bleiben". Die Gefahr ist groß, dass ein neues "digitales und rechtloses Prekariat" entsteht. Schwer ins Gericht ging Maier mit der Regional- und Strukturpolitik der bayerischen Staatsregierung. Hier müssen langfristige Planungen einem kurzfristigen Projekte-Denken weichen. Statt dem Wirtschaftsministerium macht nun das Finanzministerium Heimatpolitik - mit dem Ergebnis, das alles einfach solange zusammengestrichen wird, bis am Ende eine schwarze Null herauskommt. Das Landesentwicklungsprogramm wurde auf einen Katalog von losen Richtlinien eingedampft. Da ist es kein Wunder, so Maier, dass die Betriebe und Menschen in die Ballungszentren abwandern, wenn auf dem flachen Land die Infrastruktur immer maroder und die Daseinsvorsorge immer dünner wird. Nach dem Motto "wer hat, dem wird gegeben" können nur noch wohlhabende Kommunen ihren Bürgern etwas bieten, während bei den schwachen mehr und mehr die Lichter ausgehen. Deshalb fordert Ludwig Maier eine Wirtschafts- und Regionalpolitik, die diesen Namen auch verdient. Ein blindes Vertrauen auf die Kräfte des Marktes war hier ein schlechter Ratgeber. Die Politik muss endlich wieder den Menschen vor das Kapital stellen, so wie es auch im Deutschen Grundgesetz und der Bayerischen Verfassung steht. Es ist nicht verwunderlich, wenn die Menschen ein Mangel an Gerechtigkeit empfinden, wenn ein Manager innerhalb eines halben Jahres soviel verdient, für das ein durchschnittlicher Beschäftigter 42 Jahre arbeiten muss. Es ist die Aufgabe der Gewerkschaften wieder für mehr Verteilungsgerechtigkeit zu kämpfen und dies bei der Politik einzufordern. Die ungerechte Verteilung wirkt sich auf unsere direkte Umgebung aus, so Maier, denn viele Kommunen sind einfach nicht mehr in der Lage, die notwendige Daseinsvorsorge zu gewährleisten. Zum Schluss ging Maier noch auf die Rentenpolitik ein. Das Rentenniveau muss stabilisiert werden. Die Arbeitnehmer sind bereit, dafür höhere Beiträge in Kauf zu nehmen - dann aber auch paritätisch finanziert! Die gesetzliche Rentenversicherung hat sich seit 125 Jahren als Stabilitätsanker bewährt. Das Märchen von der privaten Vorsorge muss endlich ein Ende haben, so Maier.
Zum Abschluss der DGB-Maifeier wurden noch viele schöne Preise verlost, darunter je 2 mal 2 Fahrten zum Deutschen Bundestag, gestiftet von Florian Pronold MdB, und zum Bayerischen Landtag, gestiftet von Ruth Müller MdL. DGB-Kreisvorsitzender Wagner dankte der Musikschule Dingolfing unter der Leitung von Georg Schwimmbeck für die großartige musikalische Umrahmung der Maifeier.