Auto-Club-Europa(ACE)-Kreisvorstand diskutierte Ergebnis der ACE-Clubaktion 2024
Dingolfing.
Seit April haben rund 200 Ehrenamtliche des ACE bundesweit unter dem Motto „Hat Deutschland Ladepower?“ 189 Schnell-Ladestationen mit 1.737 Ladepunkten unter die Lupe genommen. Auch der örtliche ACE-Kreisvorstand hatte sich aktiv beteiligt. Im Fokus standen dabei die Kategorien Ladeleistung, Bezahloptionen, Bedienbarkeit, Barrierefreiheit, Verkehrssicherheit und Service & Familienfreundlichkeit. Getestet wurden nur Anlagen, die über mindestens zwei Ladesäulen verfügen und an einer Autobahn oder Bundesstraße liegen. Inzwischen liegen dazu auch die bundesweiten Ergebnisse vor, so der ACE-Kreisvorsitzende Bernd Vilsmeier bei der Vorstandssitzung des ACE-Kreises Landshut-Erding, der die Landkreise und Städte Erding, Freising, Landshut, Dingolfing-Landau und Rottal-Inn betreut, am gestrigen Mittwoch im Dingolfinger Postbräu.
Als überraschend positiv können wir die Ergebnisse bewerten, so der ACE-Kreisvorsitzende Bernd Vilsmeier und seine Stellvertreterin Anja König aus Landshut, die Ladesäulen sind besser als ihr Ruf – nur drei Anlagen sind bundesweit durchgefallen. Der ACE wollte unter anderem wissen: Kann adhoc – auch ohne Ladekarte – geladen werden? Können auch Menschen mit Behinderung problemlos die Ladestation anfahren und bedienen? Stehen E-Autofahrende während des Ladestopps im Regen oder im Dunkeln? Gibt es ein gastronomisches Angebot und die Möglichkeit eine Toilette zu nutzen? Um diese und viele weitere Fragen zu beantworten, hat der ACE einen Erhebungsbogen mit insgesamt 24 Kriterien entworfen. Das Ergebnis fällt positiv aus: Der Großteil (61 Prozent) der Anlagen hat den Test bestanden, während 37 Prozent sogar mit dem Prädikat „exzellent“ ausgezeichnet wurden.
Den ersten Platz teilen sich mit 18,5 von 19 möglichen Punkten gleich mehrere Schnell-Ladestationen. Dazu gehören die Schnell-Ladehubs von Audi in der Münchener Straße in Nürnberg und die Ladestation von Sortimo am Innovationspark in Zusmarshausen. Bundesweit lag der Durchschnitt bei 13,17 erreichten Punkten. Nur zwei Prozent – also ganze drei Anlagen – haben den Test nicht bestanden und sind durchgefallen.
Aus dem Bereich des ACE-Kreises kamen zwei Anlagen in die Wertung: Am Autohof Hietzinger Wiesen/Pilsting im Bereich der Ausfahrt Landau/Isar und der der B20 im Landkreis Dingolfing-Landau konnten die ACE-Kreisvorstandsmitglieder im Rahmen der Clubinitiative "Hat Deutschland Ladepower?" sogar 15 Punkte vergeben - Testurteil: exzellent. Der Gewerbepark Spörerau in Wang an der A92/B11 bietet mittlerweile vier Ladesäulen neben der Tankstelle - zwei davon sind gebaut wie eine Tankstelle, sodass zum Beispiel auch Gespanne hier gut laden können. Mit 12,5 Punkten liegt die Anlage im oberen Mittelfeld, viel fehlt nicht für eine exzellente Bewertung.
Wir freuen uns, so die ACE-Kreisvorsitzenden König und Vilsmeier, dass die Ladestationen in unserem Test so gut abgeschnitten haben. Eine Zukunft ohne E-Autos wird es nicht geben und dafür braucht es auch entsprechende Ladesäulen. Jeder, der schon einmal mit einem E-Auto unterwegs war, weiß, dass es vor allem auf das Drumherum ankommt. Nur wenn das Angebot stimmt, kann der Lade-Stopp auch gleichzeitig zu einer erholsamen Pause werden. Dass die Ladesäulen aber in Sachen Barrierefreiheit so schlecht abschneiden, sollte alle Anbieter zum Umdenken bewegen. Von den 189 Schnell-Ladestationen boten gerade einmal 12 Prozent mindestens einen barrierefreien Stellplatz an. Elektromobilität muss für jeden alltagstauglich sein – egal, ob mobil eingeschränkt oder nicht. Dass diese Menschen aber bei einer neu geschaffenen Infrastruktur wieder dieselben Barrieren erleben, darf nicht sein.