SPD-Senioren fordern gerechte Neuausrichtung in der Gesundheits- und Pflegepolitik

16. Dezember 2025

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SPD-Senioren aus den Landkreisen Pfarrkirchen und Dingolfing-Landau diskutierten zu gesundheitspolitischen Themen.

Senioren der SPD trafen sich zum Jahresabschluss

Malgersdorf-Heilmfurt. Beim jüngsten Treffen der SPD-Senioren Niederbayern im Gasthaus Büchner in Malgersdorf-Heilmfurt stand die Zukunft des bayerischen Gesundheits- und Pflegesystems im Mittelpunkt. Die Vorsitzende Dr. Monika Müller-Rampmaier aus Pfarrkirchen begrüßte zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter Franz Wagner, Träger der Georg-von-Vollmer-Medaille, Josef Vilsmeier, Träger der Helmut-Rothemund-Medaille, Dr. Bernd Vilsmeier, Kreisrat aus Marklkofen sowie den niederbayerischen Bezirksvorsitzenden der SPD-Senioren Hartmut Manske aus Frontenhausen.

In ihrem einleitenden Vortrag machte Dr. Müller-Rampmaier deutlich, dass das Gesundheitswesen vor grundlegenden Herausforderungen stehe. Sie sprach sich für die Einrichtung einer Kommission zur Neuausrichtung der bayerischen Gesundheitspolitik aus. Ziel sei ein Grundsatzprogramm, das sich an den aktuellen Bedürfnissen der Bevölkerung orientiert und die kommunalpolitischen Gestaltungsmöglichkeiten stärkt.

„Unsere Gesundheitsversorgung muss wieder den Menschen dienen – nicht dem Markt“, betonte die Medizinerin. Nach Auffassung der SPD-Senioren leidet das System unter Bürokratie, unklaren Zuständigkeiten und einer zu schwachen Koordination auf Landesebene. Die Folgen seien bereits deutlich sichtbar: fehlende Kinderärzte, überlastete Rettungsdienste, Versorgungsengpässe im ländlichen Raum sowie ein hoher Druck auf Pflegekräfte. „Menschen auf dem Land müssen wissen, dass sie nicht vergessen werden“, sagte Müller-Rampmaier. „Gesundheit ist ein Grundrecht.“

Ein Schwerpunkt der vorgeschlagenen Kommissionsarbeit ist eine verbindliche Landesgesundheitsplanung, die Versorgungslücken schließt und Fehlentwicklungen entgegenwirkt. Die bisherige Praxis, Krankenhausplanung überwiegend den Bezirken und Landkreisen zu überlassen, habe nach Auffassung der SPD-Senioren zu Ungleichheiten geführt. Weiter forderte die Referentin, Kommunen gezielt zu unterstützen. Dazu zählen der Aufbau kommunaler oder genossenschaftlicher Gesundheitszentren, Präventionsangebote, Bewegungsförderung sowie der Einsatz von Gesundheitslotsinnen und -lotsen. Ziel sei eine wohnortnahe, verlässliche und bedarfsgerechte Versorgung.

Im Pflegebereich setzen die SPD-Senioren auf ein Konzept, das Angehörige entlastet. Dazu gehören flächendeckende Entlastungsangebote, mehr Kurzzeitpflegeplätze, psychosoziale Unterstützungsangebote und ein zukunftsfähiges, multiprofessionelles Pflegemodell. Besondere Aufmerksamkeit widmeten die SPD-Senioren den Engpässen in der Kinderheilkunde und Jugendpsychiatrie. Die geplante Kommission soll Maßnahmen entwickeln, die die Versorgungslage nachhaltig verbessern und bestehende Lücken schließen. Digitale Angebote wie Telemedizin oder elektronische Patientenakten (ePA) müssten nach Ansicht der SPD-Senioren stärker genutzt werden, um Abläufe zu verbessern und Fachkräfte zu entlasten.

Zudem sei die Klimakrise ein Gesundheitsrisiko, das konkrete Maßnahmen erfordere – von Hitzeaktionsplänen bis zu klimaresilienten Kliniken und dem Leitprinzip der „Planetary Health“. Auch die Neuordnung der Notfallversorgung steht auf der Forderungsliste. Diese müsse effizienter, klarer strukturiert und flächendeckend zugänglich sein. Dazu gehöre auch eine Überführung des Rettungsdienstes in das Gesundheitsministerium.

Zum Abschluss betonte Dr. Müller-Rampmaier, warum die SPD-Senioren diesen Reformprozess anstoßen: „Die Herausforderungen im Gesundheitswesen sind täglich spürbar. Klimawandel, Digitalisierung und soziale Ungleichheiten verlangen neue Antworten. Wir wollen ein Gesundheitswesen, das Sicherheit gibt, gerecht ist und niemanden zurücklässt. Es geht um die Würde der Menschen.“

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