Solidarität ist Zukunft!

05. Mai 2021

210501-DGB
Mit dem diesjährigen Motto "Solidarität ist Zukunft!" zeigten die Gewerkschafter:innen des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften auf den Dingolfinger Marienplatz für Arbeitnehmerrechte und eine sozial gerechte Marktwirtschaft für alle Flagge.

Corona-conforme DGB-Maifeier am Dingolfinger Marienplatz

Dingolfing.
Mit diesjährigen dem Motto "Solidarität ist Zukunft!" begrüßte der DGB-Kreisvorsitzende für Dingolfing-Landau, Manuel Wagner, die Vertreter:innen der Mitgliedsgewerkschaften im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) von IG BAU, IG BCE, EVG, GEW, IG Metall, NGG, GdP, und ver.di zur DGB-Kundgebung zum 1. Mai 2021 am Dingolfinger Marienplatz. Wagner freut sich darüber, dass dieses Jahr wieder eine Kundgebung, wenn auch Corona-konform im kleineren Maßstab stattfinden kann. Am "Tag der Arbeit", immer am 1. Mai, gehen der DGB und seine Gewerkschaften jedes Jahr für ihre Positionen und Forderungen auf die Straßen und Plätze, besonders in diesem Superwahljahr 2021 – digital, kreativ ,aber mit Abstand. Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie werden wir den Tag der Arbeit 2021 trotz Einschränkungen nutzen, so Wagner, um unseren politischen Forderungen Gehör zu verschaffen.

Nach einem kurzen Grußwort durch Landrat Werner Bumeder übernahm der diesjährige Hauptredner, der DGB-Regionsvorsitzende für Niederbayern, Andreas Schmal, das Mikrofon. Die Corona-Pandemie hat die sich seit Jahrzehnten zuspitzende ungleiche Verteilung und die Defizite im sozialen Bereich drastisch aufgedeckt. „Gerade mit Blick auf die Bundestagswahl im September ist es daher erforderlich, die durch Corona verschärfte Ungleichheit zum Thema zu machen und gewerkschaftliche Vorstellungen dagegenzusetzen. Ein ‚Weiter so‘ wie vor der Krise darf es nicht geben! Wir kämpfen für mehr Sicherheit und Perspektive für alle Beschäftigten und ihre Familien“, sagte Andreas Schmal.

Auch im Freistaat, „der angeblichen Vorstufe zum Paradies“, nehme die soziale Schieflage zu, so Schmal. „Hier arbeiten knapp eine Million Beschäftigte zu einem Lohn unterhalb der Niedriglohnschwelle von 11,21 Euro brutto die Stunde. Und fast drei Viertel aller Niedriglohnbeschäftigten sind Frauen“, betonte der Gewerkschafter. Hinzu komme, dass Frauen besonders unter den Corona-Folgen zu leiden haben: „Corona schleudert Frauen und Familien mit Lichtgeschwindigkeit zurück in alte Rollenbilder. Es sind die Frauen, die ihre Familien durch die Pandemie steuern, mit unbezahlter Familienarbeit und oft auf Kosten ihrer Einkommen. Schon vor Corona haben sie jeden Tag anderthalb Stunden mehr unbezahlte Arbeit in Haushalt und Familie geleistet als Männer. Hier sind moderne Arbeitszeitmodelle notwendig, um zu verhindern, dass diese Kluft noch größer wird!“, so Schmal.

Zudem sei auch die Tarifbindung im Freistaat laut Andreas Schmal seit Jahren auf dem Rückzug. „Dabei zeigen die Pandemie-Monate klar und deutlich: Tarifverträge sind die Basis für gute Arbeit. Nur dort, wo es Tarifverträge gibt, ist es überhaupt gelungen, die Aufstockung von Kurzarbeitergeld zu verhandeln.“ Schmal bezeichnete es als Skandal, dass gerade in diesen schwierigen Zeiten Unternehmen aus Tarifverträgen flüchten. „Dennoch weigert sich Bayern als einziges Bundesland, ein Tariftreue- und Vergabegesetz für öffentliche Aufträge einzuführen. Außerdem braucht es mehr allgemeinverbindliche Tarifverträge, die für alle Beschäftigten in den entsprechenden Tarifbereichen gültig sind. Leider haben dies Caritas und Diakonie in der Pflege verhindert. Für eine starke Tarifbindung in Bayern sind diese Maßnahmen einfach unerlässlich.“

Neben den politischen Forderungen sei es laut Andreas Schmal am 1. Mai an der Zeit, sich in Erinnerung zu rufen, was Gewerkschaften mit ihrem Einsatz in Zeiten der Corona-Pandemie für die Beschäftigten erreicht haben. Neben der Erhöhung des Kurzarbeitergeldes, der Verlängerung des Anspruchs auf Arbeitslosengeld oder auch den zwingend notwendigen Zukunftsinvestitionen sei hier unter anderem das Verbot von Leiharbeit und Werkverträgen in der Fleischwirtschaft zu nennen. Schmal hierzu: „Das zeigt: Mit Gewerkschaften läuft es besser – in Krisenzeiten und darüber hinaus! Und dafür kämpfen wir zusammen mit unseren Kolleg:innen von der NGG in den Schlachthöfen in Landshut und Vilshofen!“

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