Pflegeberuf braucht mehr gesellschaftliche Akzeptanz

09. Februar 2024

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Als Dankeschön des AWO-Kreisverbandes Dingolfing-Landau übergaben Hartmut Manske (re.) und Dr. Bernd Vilsmeier (li.) kostenlosen Kaffee an Corinna Hartmann (2.v.re.), die Leiterin des AWO-Heimes, und die Seniorenbeauftragte Anna Unterholzer (2.v.li.).

AWO-Kreisverband zu Besuch im AWO-Seniorenheim in Frontenhausen

Frontenhausen.
"Der Pflegeberuf braucht unbedingt mehr Akzeptanz in der breite der Gesellschaft, wenn dieser so wichtige Beruf für uns alle wieder attraktiver werden soll", so die einhellige Meinung beim Gespräch des Kreisverbandes Dingolfing-Landau der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im AWO-Seniorenheim in Frontenhausen. Zusammen mit dem stellvertretenden AWO-Kreisvorsitzenden Dr. Bernd Vilsmeier, dem AWO-Stützpunktleiter Hartmut Manske, der Seniorenbeauftragten in Frontenhausen Anna Unterholzer und der Heimleiterin des AWO-Heimes in Frontenhausen Corinna Hartmann wurde die aktuelle Situation in der Pflege diskutiert.

Bundesweit, so Schätzungen, fehlen derzeit etwa 200.000 Pflegekräfte in allen Bereichen. Die Corona-Pandemie hat durch die monatelangen zusätzlichen Belastungen dafür gesorgt, dass durch Abwanderung von Pflegefachkräften der Mangel noch prekärer geworden ist. Dadurch wurde der Kampf um Pflegepersonal zwischen den Krankenhäusern und den Pflegeeinrichtungen nochmals deutlich verschärft, so dass viele Einrichtungen nicht voll belegbar sind. Insbesondere bei den Pflegeheimen hat dies schon zu Schließungen geführt, weil schlicht zu wenig Personal verfügbar war.

Einmütig meinte die Gesprächsrunde im AWO-Heim in Frontenhausen, dass der Pflegberuf wieder attraktiver werden muss. Leider ist das Image des Berufs immer noch von Vorurteilen geprägt, während viele Pflegekräfte ihren Beruf als echte "Berufung" sehen. Die Bezahlung ist inzwischen "konkurrenzfähig", nur die Belastungen durch Schicht- und Feiertagsdienste sind durch den Personalmangel problematisch.

Aber wie kann der Pflegeberuf attraktiver und interessanter gemacht werden, darüber diskutierten die Teilnehmer der Runde ausführlich. Der Beruf braucht unbedingt mehr positive Anreize, nicht nur finanzielle, um darzustellen, wie wichtig und erfüllend die Pflege von unseren Mitmenschen ist. Um junge Leute diesem Beruf näher zu bringen, wären deutlich mehr Anreize für freiwillige Dienste im sozialen Bereich ein Aspekt. Denn früher kamen viele junge Leute erst durch den Zivildienst mit dem Pflegeberuf in Berührung und stiegen so in die Pflege ein. Dies wurde aber durch die unüberlegte Abschaffung der Wehrpflicht über Nacht beendet.

Jedenfalls braucht der Pflegeberuf jedwede positive mediale Aufmerksamkeit, damit die zehntausenden Stunden geleistete Pflegearbeit ihren Stellenwert in der Gesellschaft bekommen, den sie verdienen. Einig war sich die Gesprächsrunde im AWO-Seniorenheim, dass dies mit verstärkter medialer Präsenz vor Ort und flankiert durch Informationen und Veranstaltungen durch die Verbände wie die AWO erreicht werden soll.

Als Dank für die vielfältige geleistete Arbeit der Pflegefachkräfte und auch vieler Ehrenamtlicher überreichten die Vertreter des AWO-Kreisverbandes Dingolfing-Landau Kaffee, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Bewohner zumindest kostenlosen Kaffee genießen können.

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