DGB-Kreisverband Dingolfing-Landau fordert eine aktivere Wirtschaftspolitik
Dingolfing-Landau.
"Mehr Politik für die Werkbank statt halbherziger Plattitüden!“, fordert der DGB-Kreisvorstand von einem bayerischen Wirtschaftsminister. Die Wirtschaftspolitik im Freistaat steht vor großen Herausforderungen: Die Konjunktur schwächelt, die Fachkräfteengpässe verschärfen sich und der ökologische Wandel muss beschleunigt werden. In dieser Lage braucht Bayern einen Wirtschaftsminister, der seine bundespolitischen Ambitionen hintenanstellt und sich mit voller Kraft diesen Aufgaben widmet. Die Menschen in Bayern erwarten keine parteipolitischen Manöver oder Schuldzuweisungen nach Berlin, sondern konkrete Lösungen hier vor Ort, betonte der DGB-Kreisvorsitzende Cengiz Kahya bei der Jahresabschlusssitzung des DGB-Kreisvorstandes am gestrigen Donnerstag im Dingolfinger Wirgarten. Zur Sitzung konnte Kahya wieder die Vertreter aus den DGB-Gewerkschaften und besonders die DGB-Sekretärin Anja Wessely aus Landshut begrüßen.
Bayern braucht dringend eine Wirtschaftspolitik, die Arbeitsplätze schützt und gleichzeitig zukunftsfähige Branchen stärkt. „Gerade auch wenn es darum geht, qualitativ hochwertige Industriearbeitsplätze im Freistaat zu halten, erwarte ich mir von einem Wirtschaftsminister deutlich mehr als halbherzige Plattitüden“, fordert Kahya, "denn die Menschen in Bayern erwarten keine parteipolitischen Manöver oder Schuldzuweisungen nach Berlin, sondern konkrete Lösungen hier vor Ort.
Mit Blick auf den strukturellen Wandel, der in den Unternehmen – und vor allem in der Automobil- und Zulieferindustrie – rasch an Dynamik gewonnen hat, stellt Kahya fest, dass das Wirtschaftsministerium lange Zeit zu langsam und nur unzureichend reagiert hat. „Klar ist: Um die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft zu sichern, sind passgenaue Fördermaßnahmen ebenso erforderlich wie eine enge Zusammenarbeit aller relevanten Akteure. Die Ankündigung von Wirtschaftsminister Aiwanger, vor Ort regionale Transformationskonferenzen zu etablieren, ist daher ein Schritt in die richtige Richtung. Und wir nehmen den Minister beim Wort, dass wir als Gewerkschaften hier ein gewichtiges Wort mitreden können“, so Kahya.
Darüber hinaus müssten öffentliche Investitionen in Bereiche wie den sozialen Wohnungsbau, den öffentlichen Nahverkehr und erneuerbare Energien endlich oberste Priorität genießen. „Solche Projekte sichern nicht nur tausende Arbeitsplätze, sondern sie sind auch der Schlüssel für eine erfolgreiche sozial-ökologische Transformation“, bekräftiget Kahya.
Die Beseitigung bestehender Fachkräfteengpässe muss dabei ein weiteres zentrales Anliegen sein, so der DGB-Kreisvorstand. „Das bedeutet: Bessere Weiterbildungsangebote und gezielte Maßnahmen zur Einwanderung von Fachkräften. Gleichzeitig ist es entscheidend, bisher ungenutzte Potenziale in der heimischen Bevölkerung zu aktivieren – sei es durch bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder durch Qualifizierung älterer Beschäftigter“, so Kahya abschließend.