Mehr Engagement von der Staatsregierung gefordert

30. November 2017

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Ruth Müller MdL (re.) und Kreisrat Dr. Bernd Vilsmeier (li.) fordern mehr Engagement von der Staatsregierung für mehr gleichmäßige Entwicklung im Bayern zur sorgen.

SPD kritisiert ungleiche Verteilung der Einkommen im Land

Dingolfing-Landau.
Eine Anfrage der SPD-Landtagsabgeordneten Ruth Müller an die bayerische Staatsregierung zeigt die zum Teil gravierenden Ungleichheiten in der Einkommensverteilung in Bayern auf, die sie SPD-Kreisvorsitzenden und Kreisrat Dr. Bernd Vilsmeier vorstellte. Während der Durchschnitts-Oberbayer im Jahre 2015 25.800 Euro zur Verfügung hatte, verdiente der Durchschnitts-Niederbayer nur 21.800 Euro. Das sind deutliche 16 Prozent weniger, die den Niederbayern zur Verfügung stehen, so Müller.

Wobei die Schwankungen innerhalb Niederbayerns ebenfalls durchaus gravierend sind. Am besten verdienten 2015 die Landshuter im Durchschnitt mit 25.600 Euro pro Jahr, am wenigsten die Freyung-Grafenauer mit 19.900 Euro. Das sind deutliche 22 Prozent Unterschied. Der Landkreis Dingolfing-Landau steht mit 22.600 Euro Jahreseinkommen pro Einwohner im Jahr 2015 an zweiter Stelle der kreisfreien Städte und Landkreise in Niederbayern, stellten Müller und Vilsmeier fest. Damit konnten Dingolfing-Landauer ihr Einkommen zwar seit 2012 um knappe 10 Prozent steigern, verdienen damit aber immer noch gut 3.200 Euro weniger als in Oberbayern – was einer Differenz von etwa 12 Prozent entspricht.

Trotz der von der Staatsregierung vielbeschworenen „Aufsteiger“-Region Niederbayern bleibt noch sehr viel zu tun, bis unsere Region auch in der Spitze Bayerns ankommt, so Müller und Vilsmeier. Die Zahlen machen ebenfalls deutlich, dass die Entwicklung in Bayern und auch Niederbayern immer mehr auseinanderdriftet. Während die städtischen Ballungsräume immer mehr wachsen, mit den Folgen von unaufhaltsam steigenden Wohnungs- und Baulandpreisen und gravierenden Verkehrsproblemen, werden die Regionen besonders am östlichen Rand Bayerns immer mehr abgehängt und bluten aus, was die Wanderungsbewegungen noch weiter verstärkt.

Deshalb fordern die SPD-Politiker Müller und Vilsmeier die Staatsregierung auf, noch mehr Engagement bei der gleichmäßigen Entwicklung im Lande zu zeigen. Statt Förderungsbescheide wie am Fließband und noch mehr Hallen an den Autobahnen brauchen wir ein Landesentwicklungsprogramm, das den Namen auch verdient. So könnten gut bezahlte Jobs vermehrt auch auf dem Land entstehen, unterstreicht Ruth Müller und fordert die Staatsregierung diesbezüglich auf, endlich für flächendeckendes schnelles Internet zu sorgen. "Würden sich beispielsweise Startups und Internetfirmen auch auf dem Land ansiedeln, würde dies den Druck auf die Städte verringern“. Und wie risikoreich die einseitige Abhängigkeit von der Automobilindustrie in unserer Region ist, zeigte schon die Finanzkrise 2008/2009; und mit dem Blick auf Dieselskandal und Elektromobilität stehen die Risiken, aber auch Chancen, uns deutlich vor Augen.

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