BDM übergibt Forderungskatalog an SPD-Mandatsträger
Abensberg.
Unter dem Motto „Marktverantwortung statt Pulver-Irrsinn!“ übergaben Vertreter des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM), angeführt vom BDM Kreisvorsitzenden Sepp aus Marklkofen-Reithen, ihren Forderungskatalog für das BDM-Milchmarkt-Krisenmanagement-Konzept an die beim Gillamoos-Montag versammelten örtlichen SPD-Mandatsträger. Das Konzept trägt die Bezeichnung „Marktverantwortungsprogramm“. Es folgt dem Gedanken, dass es notwendig ist, die EU-Milchproduktion, die die Weltmarktentwicklung maßgeblich bestimmt, in einer globalen Marktkrise zu deckeln bzw. zu reduzieren, damit sich der Milchmarkt und damit auch die Milchpreise erholen können.
Selbst wenn der Milchpreis dadurch theoretisch nur um 1 Cent steigen würde, so Sepp Ostner, käme damit flächendeckend und unmittelbar auf den Betrieben mehr Geld an, als dies mit öffentlichen Geldern für Liquiditätshilfen, Steuererleichterungen o. ä. je der Fall sein könnte. Tatsächlich zeigt sich aber, dass der Preiseffekt von Mengenreduzierungen in der Realität sogar weitaus höher ist. Schon geringe Mengenveränderungen haben deutliche Preiswirkung.
Deshalb bedeutet Marktverantwortung, aus den vergangenen drei Milchkrisen (seit 2009) zu lernen und zu erkennen, dass das bestehende Sicherheitsnetz dringend um ein effizientes, mengenwirksames Kriseninstrument erweitert werden muss, forderte Ostner für den BDM. Marktverantwortung bedeute, in einer Krise öffentliche Hilfsgelder an eine Mengendisziplin zu binden, um so dafür zu sorgen, dass sich die Preise auf dem Markt erholen können. Dieses Instrument - das Marktverantwortungsprogramm - muss jetzt installiert werden, denn man darf neue Krisen nicht einfach abzuwarten und auszusitzen, sondern zügig und marktangepasst zu handeln, um massive Wertschöpfungsverluste für die Milchviehbetriebe zu vermeiden, die sie weit über die akute Krise hinaus belasten und schwächen, erklärte Ostner.
Dagegen ist es Irrsinn, Steuergelder in beträchtlicher Höhe dafür einzusetzen, nicht benötigte Milchmengen in so großer Menge einzulagern, dass sie den Markt noch weit über die akute Krise hinaus belasten und Druck auf die Milcherzeugerpreise ausüben. Bei Milchmarktkrisen handelt es sich um globale bzw. europäische Krisen, die ein koordiniertes und strukturiertes Vorgehen auf europäischer Ebene erfordern. „Klein-Klein-Diskussionen“ auf Branchenebene oder einzelbetriebliche Mengenplanungen auf Molkereiebene werden niemals zum nötigen zeitnahen organisierten Handeln führen, so Ostner.