Umweltausschussmitglied Dr. Bärbel Kofler MdB besuchte Vilsbiburg
Vilsbiburg.
Bei ihrem Besuch in Vilsbiburg informierte sich die Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler (SPD) über den Hochwasserschutz der Stadt und über den Fortschritt von erneuerbaren Energien. Insbesondere über den Fortschritt der geplanten Windkraftanlagen. Bei ihrer Info-Tour durch den Landkreis Landshut wurde sie von den Kreisvorsitzenden Ruth Müller (Landshut) und Dr. Bernd Vilsmeier (Dingolfing) und dem Kreistagsmitglied Christine Trapp begleitet.
Zweiter Bürgermeister Hans Sarcher erinnerte in seiner Begrüßung an das 100-jährige Hochwasser 1954, als der halbe Stadtplatz überflutet war. Für Vilsbiburg war es ein Glücks-fall, als das Wasserwirtschaftsamt den Ausbau der Hochwasserfreilegung der Stadt in Angriff nahm. Das nun seit einigen Jahren vollendete Werk erfreue sich allgemeiner Wertschätzung. Im Gespräch berichtete eine Passantin, dass sie anfangs der Baumaßnahme skeptisch gegenüber stand. Nun aber sehr froh über die getroffenen baulichen Maßnahmen sei. Sarcher ergänzte dazu, dass sich der Hochwasserschutz bereits bei einigen Hochwässern bestens bewährt habe. Die Dammbalkenverschlüsse an der Floßgasse und am Mühlenweg hielten kurz nach ihrem Einbau erstmals das Wasser zurück.
Stolz konnte Sarcher auch auf die Bilanz der Eigenenergieerzeugung der Stadt verweisen. Das Blockheizkraftwerk (BHKW) in der Ballsporthalle, welches die Abgeordnete bereits während seines Baus besucht hatte, wird ab 2014 ca. 2,1 Mio. kWh Strom liefern. Bereits seit Inbetriebnahme fahren die Stadtwerke damit Stromspitzen ab und verringern damit den Stromeinkaufspries. Auch liefere es Wärme für die Sportanlagen. Derzeit werden an das Wärmenetz die Mittel- und Grundschule sowie das Jugendzentrum, die Kinderkrippen und der Kindergarten angeschlossen. Dr. Bernd Vilsmeier lobte hierbei das Engagement der Stadtwerke und den Weitblick der Stadt. Er meinte, die Energiewende müsse vor Ort beginnen. Dr. Bärbel Kofler und Ruth Müller kritisierten, dass es von der Bundesregierung bisher keine Gesamtplan zur Energiewende gebe. Windparks im Norden ohne ausreichende Leitungskapazität in den Süden oder Photovoltaikanlagen die nur zögerlich ans Netz angeschlossen werden seien Flickwerk und verunsichern Investoren. Auf dem Weg zur „Selbstversorgung“ könnte schon jetzt die Stromversorgung mit Photovoltaik mit ca. 9 Mio. kWh 70 Privathaushalte versorgen, sagte Sarcher. Daneben gibt es noch zwei private Wasserkraft-werke an der Vils, das BHKW an der Stadthalle und sechs Mini-BHKWe.
Die Landtags- und Bezirkstagskandidaten erfuhren mit Dr. Kofler, dass Vilsbiburg auch Windkraftprojekte anstrebe. Beim Windrad in der Gemeinde Postau erwarte man demnächst die Genehmigung. Dann könne 2014 mit dem Bau begonnen werden. Dr. Vilsmeier und Christine Trapp interessierte hier vor allem die Immissionen für die Anlieger. Sarcher wusste hierzu, dass es hier keine Einwände gäbe. Die Grundstückseigentümer um das Windrad wer-den sich mit ca. 20 Prozent in das Projekt mit einbringen. Auch beim Windrad am Zeilinger Berg erwarte man in Kürze das Naturschutzrechtliche Gutachten. Dann kann der Bauantrag erneut eingereicht werden. Sarcher wies auch darauf hin, dass massive Änderungen im EEG nach der Bundestagswahl Beteiligungsprojekte wie in Postau oder Genossenschaften unmöglich machen könnten.