Zukünftig mehr Verantwortung für das ACE-Ehrenamt
Dingolfing - Landshut - Pfarrkirchen – Erding.
„Über 700 Ehrenamtliche im Auto-Club-Europa (ACE) testeten 2023 über 650 Park-and-Ride (P+R) Parkplätze in ganz Deutschland, mit einem durchwachsenem Ergebnis", stellte ACE-Kreisvorsitzender Dr. Bernd Vilsmeier bei der ACE-Vorstandssitzung des ACE-Kreises Landshut-Erding im Gasthaus Postbräu in Dingolfing fest. Der ACE-Kreis betreut die Landkreise und Städte Erding, Freising, Landshut, Dingolfing-Landau und Rottal-Inn. Besonders freute sich Vilsmeier über den Besuch der ACE-Regionalbeauftragten Ursula Hildebrand und der anwesenden ACE-Kreisvorstandschaft.
Bei der ACE-Clubinitiative 2023 "Kann Deutschland P+R?" wurden mittels eines Fragebogens 27 Kriterien abgefragt und bewertet. Das Ergebnis ist durchwachsen, aber liefert klare Fakten, so Vilsmeier: Sechs Prozent der Anlagen wurden als „Exzellent“ ausgezeichnet, 68 Prozent haben „Bestanden“ – das ist zumindest schon mal sehr erfreulich. Allerdings fielen 26 Prozent der getesteten Plätze komplett durch das Raster. Das ist gut ein Viertel und damit eindeutig zu viel des Zumutbaren. In Bayern waren die Zahlen noch deutlicher. Hier haben nur knapp 64 Prozent bestanden und fast 36 Prozent sind durchgefallen.
Bei den Kosten erhellt ein Lichtblick die Pendlerrepublik: 80 Prozent aller P+R Plätze in Deutschland sind kostenlos, in Bayern nur 65 Prozent. Wobei die teuersten mit 12 Euro pro Tag ordentlich zu Buche schlagen. Wer hier keinen Arbeitgeberzuschuss bekommt, hat es deutlich schwerer als anderswo. Anders beim Sicherheitsempfinden, hier gab es große Gefälle. Während in Deutschland 65 Prozent der Anlagen als sicher eingestuft wurden, sind es in Bayern nur 59 Prozent. Hier schnitten die östlichen Bundesländer im Schnitt besser ab, so Vilsmeier. In Sachen Barrierefreiheit gab es ebenfalls zum Teil deutliche Unterschiede. Auf Deutschland gerechnet waren 64 Prozent barrierefrei, sind in Bayern nur 60 Prozent.
"Auch wenn der Großteil der P+R Plätze unseren ACE-Check bestanden hat, ist das kein Grund zur Freude. Insbesondere bei der Sicherheit und der Barrierefreiheit dürfen wir nicht weniger als 100 Prozent akzeptieren. P+R Anlagen sind als Schnittstelle zwischen Städten und angrenzenden Landkreisen die richtige Lösung, müssen aber auch attraktiv, sicher und alltagstauglich sein, damit sie auch von den Verkehrsteilnehmern genutzt werden“, zog ACE-Vorsitzender Vilsmeier als Fazit für die Clubinitiative.
Ein wichtiger Teil der ACE-Kreisvorstandssitzung war die Online-Schalte mit dem bayerischen ACE-Regionalvorstand. Hier erläuterten der bayerische ACE-Regionalvorsitzende Markus Retsch aus Oberfranken und sein Stellvertreter Bernd Vilsmeier vom hiesigen ACE-Kreis den bayerischen ACE-Kreisvorständen die wichtigsten Neuerungen im neuen ACE-Satzungsentwurf, der von der ACE-Hauptversammlung im November in Berlin beschlossen werden soll. Diese wurde in den letzten Monaten von der ACE-Satzungskommission, der Retsch und Vilsmeier als Vertreter Bayerns angehörten, in mehreren Sitzungen erarbeitet. Retsch und Vilsmeier erklärten, dass mit der neuen Satzung deutlich mehr Verantwortung auf die Schultern der Ehrenamtlichen zukommen wird. Die Delegierten der ACE-Hauptversammlung und die Vertreter der ACE-Regionen im ACE-Aufsichtsrat sind hier in Zukunft die entscheidenden Schaltstellen für die zukünftige Entwicklung des Auto-Club-Europa als einer der wichtigsten europäischen Mobilitätsbegleiter für alle Verkehrsteilnehmer und Reisende, seit dem er von den DGB-Gewerkschaften 2022 endgültig in die Selbständigkeit entlassen wurde, machte ACE-Kreisvorsitzender Vilsmeier deutlich.