Niederbayerischer Gewerkschaftstag des DGB
Deggendorf.
"Die Rente muss für ein gutes Leben reichen!" Unter diesem Motto trafen sich am gestrigen Samstag Gewerkschafter aus ganz Niederbayern zum 10. Niederbayerischen Gewerkschaftstag in der Deggendorfer Stadthalle. Angeführt von der ehemaligen Betriebsrätin Maria Manske und den DGB-Kreisvorstandsmitgliedern Gottfried Aufleger, Andreas Wulf, Martin Rapke, Josef Zirngibl, Rudi Werner und Bernd Vilsmeier beteiligte sich auch ein große Abordnung der Gewerkschaften aus dem Landkreis Dingolfing-Landau an der Demonstration durch Deggendorf und an der Kundgebung.
Die Renten werden sicher auch eines der bestimmenden Themen für die Bundestagswahl 2017 im kommenden Jahr sein, erklärte der bayerische DGB-Vorsitzende Matthias Jena in seinem Grußwort. Der Rentenreport des DGB Bayern zeigt, dass auch bei der Rente erhebliche regionale Unterschiede in Bayern bestehen. Der Report zeigt zudem, dass auch nicht nur in Bayern, sondern auch in ganz Deutschland für viele Menschen die Rente allein nicht reicht, um den Lebensunterhalt zu bestreiten, das gilt besonders in den immer teurer werdenden Boom-Regionen.
Reiner Hoffmann, Bundesvorsitzender des DGB, fordert deshalb: „Wir brauchen einen Kurswechsel in der Rentenpolitik. Um Altersarmut zu vermeiden, muss der Sinkflug der Renten gestoppt, das Niveau der gesetzlichen Rente stabilisiert und langfristig deutlich erhöht werden. Rente muss für ein Leben in Würde reichen. Die Staatsregierung muss endlich ihrer in der Bayerischen Verfassung verankerten Aufgabe nachkommen und gleichwertige Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen in ganz Bayern und Deutschland fördern und sichern. Das wirkt dann auch dem regionalen Rentengefälle entgegen, bekräftigte Hoffmann.
Auch im vermeintlich reichen Bayern droht Altersarmut, wenn nicht jetzt gegengesteuert wird. Über 1,7 Millionen Menschen sind hier von Armut bedroht – bei den Rentnern sind es über 26 Prozent. Die Ursachen sind niedrige Löhne, die Absenkung des Rentenniveaus und die Abkoppelung der Renten von der Lohnentwicklung. Der DGB will das gesetzliche Rentenniveau stabilisieren und hat Vorschläge gemacht, wie das funktioniert. Die Beiträge werden lediglich ein wenig früher und schneller angehoben. Der Effekt für die Renten wäre dafür umso größer und positiver, so Hoffmann. Der DGB wird die Arbeitnehmerrechte und die sozialen Themen in der Rente, Krankenversicherung und Pflege besonders in diesem Wahljahr in den Mittelpunkt stellen.