Der Pflegeberuf braucht mehr positive Anreize

21. Februar 2024

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Der Vorstand des AWO-Kreisverbandes Dingolfing-Landau beim Besuch des AWO-Seniorenheimes Bayerwaldblick in Landau: (v.li.) stellv. AWO-Kreisvorsitzender Bernd Vilsmeier, Heimleiter Robert Meyer, AWO-Kreisvorsitzender Jürgen Schniedermeier und Kassier Martin Rapke.

AWO-Kreisverband besuchte AWO-Seniorenheim in Landau

Landau/Isar.
"Wie kann der Pflegeberuf attraktiver und interessanter gemacht werden?", darüber diskutierten der Leiter des Seniorenheimes der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Landau, Herr Robert Meyer, zusammen mit den Vorstandsmitgliedern des AWO-Kreisverbandes Dingolfing-Landau, mit Vorsitzendem Dr. Jürgen Schniedermeier, stellvertretendem Vorsitzenden Dr. Bernd Vilsmeier und Kassier Martin Rapke.

Herr Robert Meyer ist seit letztem Sommer Leiter des AWO-Seniorenzentrums "Bayerwaldblick" in Landau. Neben dem AWO-Seniorenheim in Landau betreibt die AWO noch weitere Einrichtungen in Eichendorf und Frontenhausen im Landkreis Dingolfing-Landau. "Als Ehrenamtliche im AWO-Kreisverband wollen wir natürlich guten Kontakt mit den Mitarbeitern in den AWO-Einrichtungen im Landkreis pflegen", so der AWO-Kreisvorsitzende Schniedermeier.

Der Pflegeberuf braucht unbedingt mehr positive Anreize, nicht nur finanzielle, um darzustellen, wie wichtig und erfüllend die Pflege von unseren Mitmenschen ist, so die Diskussionsrunde. Um junge Leute diesem Beruf näher zu bringen, wären deutlich mehr Anreize für freiwillige Dienste im sozialen Bereich ein Aspekt. Denn früher kamen viele junge Leute erst durch den Zivildienst mit dem Pflegeberuf in Berührung und stiegen so in die Pflege ein. Dies wurde aber durch die unüberlegte Abschaffung der Wehrpflicht über Nacht beendet. Auch Robert Meyer kam erst über den Zivildienst zur Pflege. "Deshalb braucht der Pflegeberuf unbedingt mehr Akzeptanz in der breite der Gesellschaft, wenn dieser so wichtige Beruf für uns alle wieder attraktiver werden soll", so die einhellige Meinung der Teilnehmer des Gesprächs des AWO-Kreisverbandes mit der Heimleitung in Landau.

Bundesweit, so Schätzungen, fehlen derzeit etwa 200.000 Pflegekräfte in allen Bereichen. Die Corona-Pandemie hat durch die monatelangen zusätzlichen Belastungen dafür gesorgt, dass durch Abwanderung von Pflegefachkräften der Mangel noch prekärer geworden ist. Dadurch wurde der Kampf um Pflegepersonal zwischen den Krankenhäusern und den Pflegeeinrichtungen nochmals deutlich verschärft, so dass viele Einrichtungen nicht voll belegbar sind. Insbesondere bei den Pflegeheimen hat dies schon zu Schließungen geführt, weil schlicht zu wenig Personal verfügbar war.

Einmütig meinte die Gesprächsrunde im AWO-Heim in Landau, dass der Pflegberuf wieder attraktiver werden muss. Leider ist das Image des Berufs immer noch von Vorurteilen geprägt, während viele Pflegekräfte ihren Beruf als echte "Berufung" sehen. Die Bezahlung ist inzwischen "konkurrenzfähig", nur die Belastungen durch Schicht- und Feiertagsdienste sind durch den Personalmangel problematisch.

Jedenfalls braucht der Pflegeberuf jedwede positive mediale Aufmerksamkeit, damit die zehntausenden Stunden geleistete Pflegearbeit ihren Stellenwert in der Gesellschaft bekommen, den sie verdienen. Einig war sich die Gesprächsrunde im AWO-Seniorenheim, dass dies mit verstärkter medialer Präsenz vor Ort und flankiert durch Informationen und Veranstaltungen durch die Verbände wie die AWO erreicht werden soll.

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