Der Pflegeberuf bietet interessante Perspektiven

17. Januar 2025

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Als Dankeschön des AWO-Kreisverbandes Dingolfing-Landau übergaben Hartmut Manske (li.) und Dr. Bernd Vilsmeier (re.) kostenlosen Kaffee an Corinna Hartmann (2.v.re.), die Leiterin des AWO-Heimes in Frontenhausen.

AWO-Kreisverband zu Besuch im AWO-Seniorenheim in Frontenhausen

Frontenhausen.
Zu Anfang jeden Jahres besucht eine Delegation des Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Dingolfing-Landau das AWO-Seniorenheim in Frontenhausen. In diesem Jahr konnte Einrichtungsleiterin Corinna Hartmann als Vertreter der AWO Hartmut Manske und stellvertretenden AWO-Kreisvorsitzenden Dr. Bernd Vilsmeier am gestrigen Mittwoch begrüßen. Als kleines Dankeschön für die vielfältige geleistete Arbeit der Pflegefachkräfte und auch vieler Ehrenamtlicher überreichten die Vertreter des AWO-Kreisverbandes Dingolfing-Landau Kaffee, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Bewohner zumindest kostenlosen Kaffee genießen können.

Diese Gelegenheit nutzen die AWO-Vertreter zum Gespräch mit der Leiterin Frau Hartmann zur Zukunft des Pflegeberufes in unserer Region. "Der Pflegeberuf ist inzwischen deutlich attraktiver als in der Breite der Gesellschaft gedacht, er bietet eine Vielzahl neuer interessanter und aussichtsreicher Perspektiven", so die einhellige Meinung beim Gespräch des AWO-Kreisverbandes Dingolfing-Landau im AWO-Seniorenheim in Frontenhausen. Die Bezahlung ist nun vergleichsweise für die Dienstleistungsbranche als sehr gut zu bewerten. Zudem bietet die zunehmende Digitalisierung neue interessante Tätigkeitsfelder und entlastet die Mitarbeiter:innen bei ihrer täglichen Arbeit, um mehr Zeit für die Pflege und den Kontakt zu den ihnen anvertrauten Menschen zu haben.

Infolge der Alterung der Gesellschaft werden in Deutschland bis zum Jahr 2049 voraussichtlich zwischen 280 000 und 690 000 Pflegekräfte fehlen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis einer neuen Vorausberechnung zum Pflegekräftearbeitsmarkt (Pflegekräftevorausberechnung) mitteilt. Der Bedarf an erwerbstätigen Pflegekräften ausgehend von 1,62 Millionen im Vor-Corona-Jahr 2019 wird voraussichtlich um ein Drittel (+33 %) auf 2,15 Millionen im Jahr 2049 steigen. Dadurch wird sich der Kampf um Pflegepersonal zwischen allen Pflegeeinrichtungen, wie z. B. Krankenhäusern und den Pflegeeinrichtungen, nochmals weiter verschärfen, so dass viele Einrichtungen nicht voll belegbar sind. Insbesondere bei den Pflegeheimen hat dies schon zu Teil-Schließungen geführt, weil schlicht zu wenig Personal verfügbar war.

Einmütig meinte die Gesprächsrunde im AWO-Heim in Frontenhausen, dass der Pflegberuf inzwischen ein sehr attraktiver und erfüllender Beruf ist. Leider ist das Image des Berufs immer noch von Vorurteilen geprägt, während viele Pflegekräfte ihren Beruf als echte "Berufung" sehen. Deshalb braucht der Pflegeberuf unbedingt mehr positive Anreize, nicht nur finanzielle, um darzustellen, wie wichtig und erfüllend die Pflege von unseren Mitmenschen ist. Um junge Leute diesem Beruf näher zu bringen, wären deutlich mehr Anreize für freiwillige Dienste im sozialen Bereich ein Aspekt. Denn früher kamen viele junge Leute erst durch den Zivildienst mit dem Pflegeberuf in Berührung und stiegen so in die Pflege ein. Dies wurde aber durch die unüberlegte Abschaffung der Wehrpflicht ohne ausreichende Planungen über Nacht beendet.

Jedenfalls benötigt der Pflegeberuf jedwede positive mediale Aufmerksamkeit, damit die zehntausenden Stunden geleistete Pflegearbeit ihren Stellenwert in unserer Gesellschaft bekommen, den sie verdienen. Einig war sich die Gesprächsrunde im AWO-Seniorenheim, dass dies mit verstärkter medialer Präsenz vor Ort und flankiert durch Informationen und Veranstaltungen durch die Verbände wie die AWO erreicht werden soll.

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