Staatssekretär Florian Pronold zu Besuch im Wasserwerk Aham
Aham.
Auf Einladung der SPD-Gemeinderäte Franz Wimmer und Dr. Bernd Vilsmeier besuchte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium Florian Pronold MdB am vergangenen Mittwoch das Wasserwerk der Wasserversorgung Mittlere Vils (WMV) in Aham. In einer kurzen Präsentation stellte der Werkleiter Dipl.-Ing. Markus Schmitz und der Verbandsvorsitzender Peter Eisgruber-Rauscher die Wasserversorgung und das Wasserwerk vor. 1964 schlossen sich die damaligen Gemeinden Griesbach, Poxau und Steinberg zum interkommunalen „Zweckverband zur Wasserversorgung der Steinberg-Gruppe“ zusammen, um gemeinsam nach Wasser zu suchen. 1967 wurde der Zweckverband um die Gemeinden Aham, Gerzen, Frauenbiburg und Marklkofen erweitert. Rund 20 Jahre später – mittlerweile waren auch die Gemeinden Reisbach, Gottfrieding und Mamming dem Verband beigetreten – erfolgte die Umbenennung in „Wasserversorgung Mittlere Vils“ (WMV). Heute versorgt der Verbund in den acht Mitgliedsgemeinden rund 18.000 Einwohner mit sauberem Trinkwasser von bester Qualität und erfüllt damit einen wichtigen Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge.
Beim Zweckverband Wasserversorgung Mittlere Vils wird das gesamte Trinkwasser ausschließlich aus Grundwasserressourcen gewonnen, das sich tief in der Erde über lange Zeiträume durch Versickern gesammelt hat – vorwiegend in Kies- und Sandschichten. Je tiefer die Niederschläge in den Boden gesickert sind und je länger sie dort verweilen, desto mehr Stoffe – beispielsweise Kalk, Mangan oder Eisen etc. – nimmt das Wasser auf seinem Weg durch den Boden auf. Parallel wirkt der Boden mit seinen verschiedenen Schichten aber auch wie ein natürlicher Filter, der unerwünschte Stoffe aus dem Sickerwasser zurückhält und reinigt. Am Ende ist das Wasser so sauber, dass es ohne aufwendige künstliche Reinigung oder chemische Zusätze als Trinkwasser verwendet werden kann. Dazu wird über Tiefenbrunnen aus der Erde gepumpt und an die Wasserwerke weitergeleitet, so Schmitz. Aus diesem Grund befinden sich die Brunnen in ausgewiesenen Wasserschutzgebieten, für die spezielle Vorschriften der Bewirtschaftung gelten.
Den Wasserhahn zu öffnen, zu trinken und dabei sicher zu sein, dass Qualität und Menge jederzeit stimmen, ist heute in Bayern eine Selbstverständlichkeit, so Schmitz weiter. Denn Trinkwasser ist eines der am besten kontrollierten Lebensmittel, das auch international keinen Vergleich scheuen muss. Für die Versorger wird das durch Nitrat und Rückstände von Pflanzenschutzmittel belastete Grundwasser jedoch immer mehr zum Problem. Noch lässt sich dies vielerorts ausgleichen, indem Versorger Wasser aus stark und weniger stark belasteten Brunnen mischen oder neue Brunnen bauen. Weil vielen Versorgern die Zeit davonläuft, setzen einige auf freiwillige Kooperationen mit Landwirten, mit dem Ziel, dass weniger gedüngt wird. Leider werden diese Maßnahmen erst in der Zukunft greifen, denn was jetzt schon im Boden ist, wird uns dir nächsten Jahrzehnte begleiten und belasten, so Schmitz.