SPD-Politiker informierten sich bei den Imkern
Dingolfing-Landau. Unsere Imker mit ihren vieltausenköpfigen Bienenvölkern leisten eine zentralen Beitrag für unsere Natur- und Kulturlandschaft, der leider viel zu oft unterschätzt wird. Deshalb informierten sich SPD-Politiker aus den Kreisen Dingolfing-Landau und Landshut begleitet von der SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Bärbel Kofler, Mitglied im Umweltausschuss des Bundestages, bei den Vorsitzenden der Imkervereine Reisbach mit Vorsitzendem Alois Denk und Imkerverein Steinberg mit Vorsitzendem Xaver Gruber über die derzeitige Situation der Bienenzucht.
Die Deutschen verzehren pro Jahr etwa 1,3 Kilogramm Honig pro Kopf, so Alois Denk. Weit über 100.000 Imker erzeugen um die 20.000 Tonnen, wodurch etwa 25 Prozent des deutschen Bedarfs gedeckt werden können. Rund 69.000 Tonnen werden pro Jahr importiert. Der direkte Nutzen der Honigbienen durch Honig- und Wachsproduktion wird vom indirekten Nutzen durch die Bestäubungstätigkeit der Bienen um das 10-fache übertroffen, erklärt Alois Denk, denn unsere Bienen bestäuben über 80 Prozent aller auf Insekten angewiesenen Blütenpflanzen.
Davon profitiert nicht nur der private Kleingärtner in mit seinen Blüten- und Gemüsepflanzen, sondern auch die Landwirtschaft, so Denk und Gruber. Da die Bienen als ganze Volk überwintern, stehen schon im zeitigen Frühjahr viele Flugbienen zur Bestäubung zur Verfügung. Dazu sind Bienen blüten-stet und haben so immer den richtigen Pollen zur Bestäubung dabei. Bienen sind das ganz Jahr über-aktiv und können unterschiedlichste Blütenformen besuchen. Durch ihre hoch entwickelte Kommunikation untereinander können die Bienen pro Tag bis zu 3 Millionen Apfelblüten besuchen. So kann der Ertrag z. B. im Obstbau um bis zu 90 Prozent erhöht werden. Und durch die Bestäubung unzähliger Wildpflanzen schaffen die Bienen Nahrungsgrundlage für unzählige Insekten, Vögel und Säugetiere. Für ein Pfund Honig müsste eine Biene dreimal um den Globus fliegen, was die Leistung eines Bienenvolkes veranschaulicht.
Unter welchen gesundheitlichen Belastungen die Hochleistungstiere Bienen zu leiden haben, interessierte noch den Veterinärmediziner und SPD-Kreisvorsitzenden Dr. Vilsmeier. Alois Denk stellte hier die Varroamilbe heraus, deren Bekämpfung immer wieder eine Herausforderung darstellt. Dazu kommt die Belastung durch Umweltgifte - hier sind die sog. Neonicotinoide, die vielfältig in der Landwirtschaft verwendet werden zu nennen. Deren Anwendung wurde deshalb teilweise ausgesetzt, um neue Daten zu erforschen. Alle diese Belastungen machen die Bienenvölker anfälliger und schwächen sie, mit negativen Folgen für Umwelt und Landwirtschaft. Die Imker wünschen sich daher eine bessere Lobby für die Biene, die in der Diskussion um Landwirtschaft und Naturschutz leider nur eine Nebenrolle spielt. Auch bitten die Imker um mehr Aufmerksamkeit für die Imkerei in der Schule, denn nur was man kennt, lernt man schätzen und schützen. Da sicherte Kreisrätin Christine Trapp, selber Lehrerin, ihre Unterstützung zu.