An Kurt Eisner, dem Gründer des Freistaates Bayern erinnert

16. Januar 2019

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Der SPD-Kreisvorstand tagte unter der leitung von SPD-Kreisvorsitzenden Bernd Vilsmeier (mi.).

Sitzung des SPD-Kreisvorstandes

Dingolfing.
Die Vorstandssitzung des Kreisverbandes Dingolfing-Landau drehte sich diesmal vorwiegend um die Gründung des Freistaates Bayern. Vor 100 Jahren in der Nacht vom 07.11.1918 auf den 08.11.1918 floh der letzte bayerische König ins benachbarte Österreich, nachdem er die Bevölkerung 1914 an der Seite des übrigen Deutschen Reiches in einen bis dato nicht gekannten industriellen Krieg geführt hat. Nun war die Zeit für die demokratischen Kräfte gekommen. Der Führer der bayerischen USPD, Kurt Eisner rief nun den Freistaat Bayern aus. Gleichzeitig wurde das Frauenwahlrecht eingeführt, für das die Frauen sehr lange kämpfen mussten. Für die Arbeiter wurde der 8-Stunden-Arbeitstag eingeführt. In dem neuen Freistaat sollten die Bürgerinnen und Bürger in gleichen Verhältnissen leben können.

Kurt Eisner sah sich zunächst als provisorischer Ministerpräsident. Bei den ersten freien Wahlen im Januar 1919 erhielt die USPD nur 2,5 %. Er klammerte sich jedoch nicht an der Macht, sondern wollte ein paar Tage im Landtag seinen Rücktritt erklären. Auf dem Weg zum Landtag wurde er jedoch von einem rechtsgerichteten jungen Adeligen erschossen. In der Tat wurden die demokratischen Kräfte im Freistaat und auch in der Weimarer Republik unsäglich diffamiert, wurden sie doch als „Novemberverbrecher“ tituliert, als wären sie Schuld an der militärischen Niederlage und der großen Not nach dem Krieg. Die wahren Schuldigen hatten sich da längst aus dem Staub gemacht.

Tatsächlich haben die demokratischen Kräfte in Deutschland Verantwortung übernommen und begannen das Land wieder aufzubauen und zu vereinen. Immer wider mussten sie sich gegen Putschisten erwehren. Immer wurden Falschmeldungen gestreut und das demokratische System schlecht gemacht. Dabei war die Weimarer Verfassung sehr fortschrittlich, so dass später noch Teile in das heutige Grundgesetz übernommen wurden.

Derzeit lässt sich leider auch wieder beobachten, dass die Politik schlecht geredet wird und viele Unwahrheiten verbreitet werden. Dabei sollten die Bürger froh sein, dass die Demokratie in Deutschland funktioniert und dies auch für Stabilität sorgt. Man muss sich viele Länder ansehen, wo sich dies in den letzten Jahren sehr gewandelt hat, siehe z. B. die Türkei, Russland und leider auch die USA. Es sind die Populisten auf dem Vormarsch. Diese machen die Welt aber nicht sicherer und glauben mit nationalistischer Rhetorik auf alle Probleme eine einfache Erklärung finden zu können.

Dabei ist die internationale Zusammenarbeit sehr wichtig. Dies haben doch die vergangenen zwei Weltkriege gezeigt, die durch Populismus ausgelöst worden sind. Darum ist auch ein einiges Europa sehr wichtig. Man muss Europa vor allem als Friedensprojekt begreifen und nicht nur als eine Wirtschaftsorganisation. Der Glaube an Europa hat auch deswegen Schaden genommen, weil anstatt eines sozialen Europas der Neoliberalismus in Europa eingezogen ist.

SPD-Kreisvorsitzender und Landtagskandidat Dr. Bernd Vilsmeier zog dann noch ein Fazit aus dem Ergebnis der Landtagswahl. Er habe es auf Infoständen selber gemerkt, dass es diesmal sehr schwierig war zu den Wählerinnen und Wähler durchzudringen. Eine Teilschuld lag sicher auch im Streit in der großen Koalition, den aber zu großen Teilen Horst Seehofer mit seinen Rundumschlägen verursacht hat. Die Mitglieder der SPD-Kreisvorstandschaft waren sich einig, dass die örtlichen SPD-Kandidatinnen- und Kandidaten am wenigsten am schlechten Wahlergebnis hatten. Sie wurden abgestraft, weil die SPD im Bund wieder bereit war, Verantwortung zu übernehmen und nun abgestraft worden ist.

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