Ortstermin mit dem Auto-Club-Europa(ACE)
Moosinning.
„Eins – zwei – drei – aufstellen“ – nein, wir stehen nicht auf einem Kasernenhof, sondern in Moosinning, einer gut 6.000 Einwohner zählenden Gemeinde im Landkreis Erding. Hier werden keine Soldaten in Marschformation gebracht, sondern drei kleine Kinder auf ihren Rollern. Den Ton gibt eine junge Frau an, die mit den drei Kindern über die Straße möchte – und diese Straße hat es in sich.
Der Verkehr rollt, könnte man sagen – pausenlos kommen aus allen Ecken Fahrzeuge und biegen in die Bundesstraße B388 ein, andere verlassen die Bundesstraße in Richtung Schule, Gewerbegebiet oder auch Tankstelle, die genau da steht, wo auch eine kleine Fußgängerfurt angelegt ist. Ein Relikt aus den Zeiten als es hier noch eine Ampel gab, berichtet Erhardt Schlesiger, ehemaliger Polizist und Fahrlehrer aus Leidenschaft. Sein Sohn ist aus dem Schulalter heraus, wird selbst bald Vater – und so macht sich Schlesiger zunehmend Gedanken, wie es mit der Bundesstraße durch Moosinning weitergehen soll.
Gerade im Bereich Erdinger Straße (B388)/Neuchinger Straße wird es eng – neben den verschiedenen Straßen und der Tankstelle gibt es auch noch zwei Bushaltestellen, Zufahrten auf Grundstücke und um die Ecke den Parkplatz eines Wirtshauses. „Übersichtlich ist anders – und einige Fahrerinnen und Fahrer sind auch noch viel zu schnell unterwegs“, sagt Bernd Vilsmeier, Vorsitzender des zuständigen ACE-Kreises Landshut/Erding bei einem Ortstermin in Moosinning. Am Dienstag, 9. August, waren er und die Regionalbeauftrage im Club-Service, Ursula Hildebrand, vor Ort, um sich gemeinsam mit Erhardt Schlesiger die Gegebenheiten etwas näher anzusehen.
Plötzlich wird es noch unübersichtlicher – von allen Seiten drängen Autos auf die Bundesstraße, ein Radfahrer biegt noch schnell ab. Fast hätte die Autofahrerin ihn übersehen. Für Schlesiger sind das Szenen, die sich hier jeden Tag abspielen. Durch den Fahrbahnteiler mit Fußgängerfurt sowie Bereiche davor und danach, die gepflastert sind, ist unklar, wo sich Fahrerinnen und Fahrer einordnen müssen. Soll der Linksabbieger den gepflasterten Bereich als Fahrspur nutzen? So klar ist das aktuell nicht – die einen tun es, die anderen nicht. Schlesigers Anliegen ist es, dass zumindest wieder eine Ampel aufgestellt wird. Diese habe es bereits gegeben, sei dann aber nach einem tödlichen Unfall wieder abgebaut worden.
Vilsmeier und Hildebrand äußern, dass eine Ampel sicher für mehr Sicherheit sorgen könne, aber: „Eigentlich braucht es hier einen Verkehrsplaner“, sagt Vilsmeier, "ich würde das hier als ,Kreuzung mit Herausforderung‘ bezeichnen. Und die Herausforderung ist groß!“ Hildebrand regt an, zunächst mit der Gemeinde und der Polizei eine Verkehrsschau durchzuführen und dann die nächsten Schritte zu besprechen. Dass sich etwas tun muss, da ist man sich einig.
Solange aber der Zustand ist, wie er ist, werden weiterhin jeden Morgen Eltern ihre Kinder aus Angst mit dem Auto in die Schule fahren – und das sorgt für weiteren Verkehr und ist mit Sicherheit nicht im Sinne des Umweltschutz-Gedankens. Eine Neusortierung des Kreuzungsbereiches könnte also mehrere Probleme auf einmal lösen. Mittlerweile hat es auch die kleine Kinderschar auf ihren Rollern geschafft, die Straße zu überqueren. Ganz einfach war es nicht – der Wind der vorbei rauschenden Lkw ist noch zu spüren …