SPD gedachte dem Ende des 2. Weltkrieges an der KZ-Gedenkstätte Ganacker-Erlau
Wallersdorf.
Im Jahr 2025 gedenken wir ganz besonders des Endes des 2. Weltkrieges vor 80 Jahren, so SPD-Kreisvorsitzender Dr. Bernd Vilsmeier und SPD-Ortsvorsitzender Georg Wintersperger bei der alljähr-liche gemeinsamen Gedenkfeier an der KZ-Gedenkstätte des Außenlagers Ganacker-Erlau bei Wal-lersdorf. Zudem erinnerten sie an den Untergangs des Freistaates Bayern am 29. April 1933 mit der Zustimmung aller Parteien zum Ermächtigungsgesetz in Bayern, nur noch die 16 Sozialdemokraten im Landtag angeführt von Albert Roßhaupter, einen gebürtigen Niederbayern, fanden damals noch den Mut sich den Nazis entgegenzustellen.
Zur Feier fanden sich wieder viele Bürgerinnen und Bürger ein, darunter der Alt-Landrat Heinrich Trapp, der ehemalige Stadt- und Kreisrat Nik Söltl, dazu Markträte und Vertreter aus den SPD-Ortsvereinen in Dingolfing-Landau. Ein besonderer Gruß galt den Vertretern der DGB-Gewerkschaften mit dem DGB-Regionsvorsitzenden Niederbayerns Andreas Schmal, dem 1. Bevollmächtigten der IG Metall Landshut, Jan Engelhardt aus der Grundsatzabteilung der IG Metall Frankfurt und Thomas Zitzelsberger IG Metall-Vertrauensleute BMW Dingolfing.
Der 2. Weltkrieg endete in Europa am 7. Mai an der Westfront und am 8. Mai 1945 an der Ostfront mit der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht. Im ostasiatischen Raum endete der 2. Weltkrieg erst am 15. August mit der Kapitulation Japans. Nicht nur durch den erstmaligen Einsatz der Atombomben, sondern auch durch die nie vorher gekannte Grausamkeit und Menschenverachtung erreichten die Opferzahlen im 2. Weltkrieg neue Dimensionen. Den ungefähr 20 Millionen Toten im 1. Weltkrieg folgten zwischen 1939 und 1945 etwa 60 Millionen Tote im 2. Weltkrieg. Die Grausamkeit und die Unmenschlichkeit des 2. Weltkriegs machen auch deutlich, so Dr. Vilsmeier, dass im Gegensatz zum 1. Weltkrieg bei weitem mehr zivile Opfer als Soldaten zu beklagen waren. Besonders erwähnen muss man hier die Massenvernichtung von Minderheiten und politischen Gegnern durch die Nazis – der Gipfel der Menschenverachtung war der Massenmord an den Juden in Europa mit geschätzten 6 Millionen getöteten Juden.
Das Ende des 2. Weltkriegs am 8. Mai 1945 ist für uns Deutsche ein Tag der Erinnerung an das, was Millionen von Menschen in Deutschland und Europa, ja sogar auf der ganzen Welt erleiden mussten. Wir Deutsche haben nicht nur in den tiefsten Abgrund unserer Geschichte geschaut, wir befanden uns am tiefsten Punkt dieses Abgrunds, erklärte Dr. Vilsmeier. Wir können und dürfen die Ereignisse im Frühjahr 1945 aber nicht von den Ereignissen von denen am Anfang des Jahres 1933 trennen, so Vilsmeier weiter. Dort begann der Weg in den Untergang von Kultur und Menschlichkeit. Für die voll-ständige Machtergreifung brauchten Hitler und seine Nazis dringend die Unterstützung anderer Gruppierungen und Parteien im Reichstag, um ihrer vollständigen Machtübernahme noch einen dürren An-strich von demokratischer Legitimation zu geben. Dies geschah durch das sog. „Ermächtigungsgesetz“ am 24. März 1933 durch den Reichstag in Berlin. Auch hier stellten sich, wie dann in Bayern, den Nazis nur noch die Sozialdemokraten entgegen. Darauf kann die deutsche und bayerische Sozialdemokratie stolz sein, so Vilsmeier.
Deshalb ist der 8. Mai 1945 für uns Deutsche nicht der Tag des Untergangs und der Niederlage, stellte Vilsmeier fest, sondern der Tag Befreiung - von Diktatur und Menschenverachtung, wie es Bundespräsident Richard von Weizsäcker bei seiner berühmten Rede zum 8. Mai 1985 ausgedrückt hat. Als Lehre aus diesem katastrophalen Ereignissen von 1914 bis 1945, der von einigen Historikern als zweiter Dreißigjähriger Krieg angesehen wird, ist die europäische Aussöhnung und Einigung in Mittel- und Westeuropa, die uns nun über 8 Jahrzehnte Frieden, Demokratie, Freiheit und auch Wohlstand gesichert hat. Wie wertvoll dieses einige Europa für uns ist, machen uns die aktuellen Ereignisse in Osteuropa, in der Ukraine, im Kaukasus, im Mittelmeerraum und Nahem Osten mehr als deutlich, dass Frieden und Freiheit noch immer nicht der Normalfall ist.
Mit einem Zitat des ehemaligen KZ-Häftlings in Auschwitz, Warschau und Dachau und unermüdlichen Zeitzeugen Max Mannheimer (1920 – 2016) schloss Dr. Vilsmeier die Gedenkfeier: „Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon!“
Dr. Vilsmeier bedankte sich für die Blumenspenden beim SPD-Ortsverein Wallersdorf, bei der Pfarreiengemeinschaft Pilsting-Wallersdorf und ganz besonders bei Rudi Wenzl für die vorbildliche Pflege der Gedenkstätte.