1. Pflegegespräch mit Wohlfahrtsverbänden

27. Juli 2013

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Trafen sich zum 1. Pflegegespräch in Frontenhausen: (v.li.) SPD-Kreisvorsitzender Dr. Bernd Vilsmeier, Hartmut Manske, Heimleiter Siegfried Kühn, Seniorenbeauftragte Helga Mayer, AWO-Bezirksvorsitzender Siegried Depold, Anja König BKK VBU, stellv. Pflegedienstleiterin Berta König und Pflegedienstleiter Michael Rehrmann.

SPD und AWO laden ins Seniorenheim Frontenhausen ein

Frontenhausen.
Zum ersten Pflegefachgespräch im Seniorenheim in Frontenhausen luden am Mittwoch Bundestagsabgeordneter Florian Pronold und die AWO Wohlfahrtsverbände aus dem Landkreis ein. Leider konnte Herr Pronold dann aufgrund einer akuten Erkrankung nicht teilnehmen. So oblag die Gesprächsführung Hartmut Manske von der Arbeitsgemeinschaft 60+ in der SPD und SPD-Kreisvorsitzenden Dr. Bernd Vilsmeier.

Von den Wohlfahrtsverbänden waren Siegfried Depold (AWO), Daniel Schneider (Caritas) und Herr Irlweg (VdK) nach Frontenhausen gekommen. Ergänzt wurde die Runde noch durch Helga Mayer (Seniorenbeauftragte des Marktes Frontenhausen) und der Leitung des Seniorenheims Siegfried Kühn, Pflegedienstleiter Michael Rehrmann und dessen Stellvertreterin Berta König. Anja König aus Landshut kam von der Krankenkasse BKK VBU.

Nach der Begrüßung durch Herrn Depold erläuterte Herr Kühn die Lage der Pflege aus seiner Sicht. Er fürchte einen Fachkräftemangel in den nächsten Jahren. Aufgrund einer vorgeschriebenen Fachkräftequote von 50% müsse man schon jetzt Pflegebedürftige abweisen. Pflegedienstleiter Herr Rehrmann ging noch weiter in die Tiefe und erklärte den zur Zeit gültigen Pflegeschlüsse als vollkommen realitätsfremd. Der Betreuungsschlüssel von 1:3 in der Pflegestufe 1 oder von 1:1,9 in der Stufe 3 ließen sich im Alltag nicht durchhalten. Näher an der Wirklichkeit sei ein Schlüssel von 1:12, so Rehrmann. Daher der dringende Appell an die Politik, diesen Schlüssel zu ändern.

Das Personal wolle nicht immer mehr Geld sondern klare Arbeitszeiten, weniger Überstunden und mehr Anerkennung für ihre wichtige Arbeit. Siegfried Depold erhob auch die Forderung nach einer kostenlosen Ausbildung in den Pflegeberufen. Es kann nicht sein, dass in diesem Bereich die Verbände allein gelassen werden. Anja König forderte eine Zusammenlegung von Kranken- und Pflegeversicherung. Das würde Kompetenzstreitigkeiten beseitigen und den Bedürftigen zu Gute kommen. Ebenso müsse die Bezahlung der Ärzte für betreute Heimbewohner verbessert werden, zitierte Herr Kühn aus einer eMail eines niedergelassenen Arztes. Alles in allem sind die Forderungen klar.

Kostenlose Ausbildung, ein realistischer Pflegeschüssel und eine Modernisierung der Versicherung. Am Ende dankte Hartmut Manske allen Teilnehmern für ihr Kommen und regte an, dieses Fachgespräch in einem halben Jahr zu wiederholen.

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